Eisproblematik überwunden: Kann Trainer-Geistesblitz Friedrichs WM-Sieg sichern?
Lake Placid (USA) – Unerwartet während der Weltmeisterschaft! Francesco Friedrich (34) erlebte in der amerikanischen Stadt Lake Placid bei Temperaturen um die 10 Grad eine Schreckensszene – dank seines Trainers Gerd Leopld (66) sicherte er sich zur Halbzeit den ersten Platz und erlangte nahezu eine komplette Kufe.
Der 66-Jährige reagierte am Freitag gegen 15.40 Uhr deutscher Zeit blitzschnell, als Johannes Lochner (34) als vorletzter im zweiten Durchgang an den Start ging und schließlich in der Bahn knapp eine Sekunde gegenüber dem bis dahin dritt platzierten Briten Brad Hall (34) verlor.
"Hansi hat sich beim Starten den Helm gestreift", berichtet "Leo". Er fragte sich dabei: Hatte der Berchtesgadener deshalb so viel Zeit eingebüßt? Ohne zu zögern erklärte der Trainer: "Er muss defekte Kufen haben. Das bedeutete, dass das Eis an der Bahn abgeplatzt ist, der Bob über Beton fuhr, gebremst wurde und dadurch Zeit verlor."
Der Riesaer eilte zu Friedrich und ließ den Start abbrechen. Die Wettkampfjury entsandte sofort Mitarbeiter zur Bahn. "Und in Kurve fünf war an einer bestimmten Stelle tatsächlich das Eis abgeplatzt. Das entstandene Loch wurde dann notdürftig repariert, sodass Franz erst zehn Minuten später an den Start ging."
Der Athlet aus Pirna versuchte, den Bereich zu umschiffen, zog dabei allerdings geringe Kratzer an der Kufe in Kauf.
Jury annulliert den zweiten Durchgang
Friedrich kommentierte: "Das war eine Herausforderung." Aufgrund dessen verlief seine Fahrt nicht so makellos wie im ersten Durchgang. "Der erste Lauf war wirklich eine Sensation. Die Startzeiten sprechen für sich", überwältigte Leopold.
Schließlich wurde nur dieser Lauf gewertet, da die Jury aufgrund von Lochners Problematik den zweiten Durchgang nicht anrechnen ließ.
Dadurch liegt Friedrich vor den Finalläufen am Samstag mit 29 Hundertsteln Vorsprung vor Lochner, während Hall 31 Hundertsteln hinterherhinkt.
Auf dem vierten Platz rangiert der Oberhofer Adam Ammour (23), der jedoch mit einem Rückstand von +64 im Normalfall keine realistische Chance mehr auf eine Medaille hat.